· 

Zeit der Störche

Hamburg vermeldet dieses Jahr einen neuen Rekord vom Nachwuchs der Störche im Hamburger Umland. 104 Jungstörche wurden gesichtet in den Horsten. Und das ist gut so,  belegt es doch den Zuwachstrend der beliebten Zugvögel. Von den 104 befinden sich aber derzeit 6 Jungstörche in einer Auffangstation.

 

Der Weißstorch, auch Adebar genannt,  bringt zwar keine Kinder wie in den Sagen der Menschen, aber er ist eine sehr beeindruckende Erscheinung mit einer Körpergröße von etwa einem Meter.

Seine Flügelspannweite beträgt über zwei Meter und  das  Körpergewicht ist bis zu viereinhalb Kilogramm schwer. Neben seiner Flügelspanne und der Körperlänge sind die hervorstechenden Merkmale seine langen roten Beine sowie der lange rote Schnabel.

 

Seine Gestalt wirkt würdevoll und elegant. Er ist überwiegend weiß bis auf die Schwungfedern und  Teile der Flügeloberseiten, welche schwarz sind. Die Geschlechter der Störche  sind nur sehr schwer zu unterscheiden. Der Schnabel des Männchen ist meist länger und stärker als die der Weibchen und  die Männchen sind größer und schwerer.  Die Jungvögel haben in den  ersten Wochen eine schwarze Schnabelspitze, welche dann im Erwachsenwerden ins rot wechselt, wie wir es kennen.

 

 

Der Weißstorch lebt in abwechslungsreichen, offenen Kulturlandschaften mit Feuchtwiesen, Fließgewässern, Weiden und frisst vor allem Mäuse, Amphibien, Reptilien, Regenwürmer und Insekten. 

 

Hauptsächlich ist der Weißstorch ein Langstreckenzieher, der den Winter in Afrika verbringt.  Mittlerweile überwintern einige Störche auch hier in Deutschland. Weißstörche haben einen ruhigen Segelflug und strecken ihre langen Hälse dabei gerade hervor. Sie umfliegen das Mittelmeer auf ihren Zug nach Afrika, weshalb es teilweise hohe Aufkommen über Gibraltar und am Bosporus gibt. Im Frühjahr  kommen die Störche wieder zurück nach Europa, Deutschland und ins Hamburger Land.

 

Zur Paarung schließen sich Männchen und Weibchen  zu Saisonehen zusammen und kehren zu Beginn der Paarungszeit in ihr Brutgebiet zurück. Die Männchen beziehen den alten Horst und bessern ihn vor der Ankunft ihrer Partnerin aus.

Ihre großen Nester aus Zweigen bauen die Weißstörche häufig auf Schornsteinen oder Dächern, Masten und Kirchtürmen.

Hat ein anderes Männchen den Horst in Anspruch genommen, kommt es zu erbitterten Verteidigungskämpfen. Nach der Paarung im Horst legt das Weibchen ab März bis zu sechs Eier ab, die etwa 30 Tage lang von beiden Eltern abwechselnd bebrütet werden. Etwa zwei Monate nach dem Schlüpfen verlassen die Küken den Horst. Weißstörche können ein Lebensalter von 25 Jahren und mehr erreichen.

 

 

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts war ein Rückgang des Bestandes in Deutschland zu verzeichnen. Verursacht wurde dies durch die intensive Landwirtschaft und den verstärkten Einsatz von Pestiziden.  Lebten im Jahr 1934 noch über 9.000 Storchenpaare auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands, so wurde 1988 mit weniger als 3.000 Brutpaaren der Tiefpunkt im Adebar Bestand erreicht.  Ab Ende der 80er Jahre setzte eine beginnende Trendwende mit zunehmenden Bestandszahlen unter anderem in Spanien, Deutschland und Lettland ein.

Mittlerweile leben in Deutschland wieder fast 4.500 Brutpaare. Weltweit ist der Bestand der Art seit 1994/95 um 39 Prozent auf etwa 230.000 Paare gestiegen.

 

 

Wir von hpinside.de werden den Werdegang des Adebars weiter verfolgen, denn unsere Zugvögel sind nicht nur auf ihrem Weg in den Süden stark bedroht. Sie verlieren auch hierzulande zunehmend ihren Lebensraum durch  die enorme Trockenheit hier, mit der die Nahrungsquelle unserer Störche verschwindet.

 

Um so mehr freut die Meldung vom Hamburger Nachwuchsrekord.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0